Er hätte wegschauen können. Oder sich wichtigmachen. Stattdessen tat er das:

Nichtsahnend und (noch) entspannt, sitze ich beim Tee mit meiner Freundin Sanne.
Normalerweise lege ich mein Mobiltelefon bei Treffen weg. Weil ich eine wichtige Nachricht erwartete, diesmal nicht – Gott sei Dank!
Mein Sohn saß im Zug, kleines 6er Abteil. Er schrieb: „𝗜𝗻 𝗺𝗲𝗶𝗻 𝗔𝗯𝘁𝗲𝗶𝗹 𝗶𝘀𝘁 𝗴𝗿𝗮𝗱𝗲 𝗲𝗶𝗻 𝘁𝗼𝘁𝗮𝗹 𝗱𝗶𝗰𝗵𝘁𝗲𝗿 𝗞𝗻𝗮𝘀𝘁𝗶 𝗺𝗶𝘁 𝗻𝗲𝗺 𝗺𝗶𝗻𝗱𝗲𝗿𝗷𝗮̈𝗵𝗿𝗶𝗴𝗲𝗻 𝗠𝗮̈𝗱𝗲𝗹 𝗿𝗲𝗶𝗻𝗴𝗲𝗸𝗼𝗺𝗺𝗲𝗻. 𝗘𝗿 𝗶𝘀𝘁 𝘂̈𝗯𝗲𝗹 𝗱𝗿𝘂̈𝗯𝗲𝗿 𝘂𝗻𝗱 𝗮𝗴𝗴𝗿𝗲𝘀𝘀𝗶𝘃 𝘂𝗻𝗱 𝗮𝘂𝗳𝗱𝗿𝗶𝗻𝗴𝗹𝗶𝗰𝗵. 𝗨𝗻𝗱 𝘀𝗶𝗲 𝗵𝗮𝘁 𝗴𝗹𝗮𝘂𝗯𝗲 𝗶𝗰𝗵 𝗔𝗻𝗴𝘀𝘁. 𝗪𝗮𝘀 𝗺𝗮𝗰𝗵𝗲 𝗶𝗰𝗵?“
Meine Entspannung war dahin.
Er wurde von dem Typen angesprochen. Mein Sohn wiegelte ab. Steckte die Kopfhörer in die Ohren. Allerdings lies er die Musik aus. Er wollte hören was abläuft, um sich ein Bild zu machen. So wurde klar: Die beiden gehören nicht zusammen.
Mein Sohn und ich berieten einander. Ich rief die Polizei. Ok, das ist ein Thema für sich. Ich dachte immer, die wollen helfen…
Obwohl er sie eigentlich nicht allein lassen wollte, suchte er nach Personal um die Bahnpolizei zu verständigen, als irgendein Tumult losging. Er lief sofort zurück und erkannte seine Chance. Zeigte auf Sie: „Du kommst jetzt mit.“ griff ihre und seine Tasche, danach ihre Hand und zog sie mit sich. Ab in den Großraum, mitten zwischen eine syrische Familie, die den beiden sofort Unterschlupf bot.
Und er checkte die aussteigenden Personen, als sie später den Zug verließ. Als alles gut war, stieg er in den Zug zurück.
Eine Stunde später holte ich ihn am Bahnhof ab. Er sagte:“ Ich hatte Angst. Mein Körper zitterte.“ Ihm war klar, dass er helfen würde. Das ist so ein Familiending bei uns. Da gibt es ein paar irre Geschichte, die schon in der Zeitung waren. Vielleicht ein Andermal mehr dazu.
Was mich so freut: Er hat nicht kopflos gehandelt. Er hätte wegschauen können, oder den Helden spielen. Stattdessen war ihm klar, dass er gerade nicht ganz klar denken konnte. Also brauchte er Rat. Und ganz ehrlich, die Nr. mit den Kopfhörern finde ich grandios. Ich bin unendlich stolz UND dankbar.
Denn ich bekam Nachrichten. Und dann kamen keine mehr. Und ich sah ihn schon in einen Kampf verwickelt. Für ein paar Minuten bin ich fast gestorben vor Angst. Und als er hier war, machte er nicht mal eine große Sache daraus.
Ich hab ihn gefragt, ob ich das erzählen darf. Danke für Dein Ja. Danke für Dein Sein. Danke dafür wie Du bist. Danke dass Du so souverän bist. Danke dass ich Deine Mama sein darf. Danke, dass Dir nichts passiert ist!
In Liebe
Deine Mama

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